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Der Algerienkrieg 1954 - 1962

Vortrag/Podium

Vortrag. Mit Paul Bernet

Die harte Auseinandersetzung zwischen Frankreich und Algerien hatte es in sich. Sie begann mit Sabotageakten und Terror der algerischen Befreiungsorganisation, auf die das französische Militär mit Wucht und Repression reagierte. Die Gewaltspirale drehte sich unaufhörlich weiter, sei es auf der einen Seite mit Guerilla, Radikalität und nordafrikanischer Unterstützung, auf der anderen mit Fallschirmattacken, Massakern und Folter. Angekündigte Reformen konnten die Rebellion nicht stoppen. Der Übergang von der vierten zur fünften Republik brachte schliesslich Charles De Gaulle ins Spiel, dessen schlaglichtartige Wechselpolitik zu den Friedensverträgen von Évian führte. Algerien erhielt die Unabhängigkeit.

Für das Verständnis dieses Konflikts müssen die sechs Kriegsjahre aber beidseitig tief überlappt werden. Zur Ursachenermittlung gilt es, die französische Kolonialpolitik des 19. Jahrhunderts und den aufkommenden algerischen Nationalismus zur Kenntnis zu nehmen. Und auch nach Évian war der Krieg keinesfalls zu Ende. In Algerien entstand ein Machtkampf innerhalb der algerischen Befreiungspolitiker. In Frankreich, wo der Krieg lange Zeit nicht Krieg genannt werden durfte, fühlten sich die Algerienfranzosen vom Staat verraten und probten den Aufstand.

Noch heute ist das Verhältnis beider Länder zueinander angeknackst. Man bemüht sich um Versöhnung, streitet aber über Entschädigungsforderungen und pflegt eine unterschiedliche Erinnerungskultur.

Dr. phil. Paul Bernet studierte Geschichte, Französisch und Philosophie an den Universitäten Basel und Genf. Bis zu seiner Pensionierung unterrichtete er an der Kantonsschule Seetal. Regelmässige Schreib-, Forschungs- und Vortragstätigkeit.

Eintrittspreis

CHF 15 für Mitglieder/ CHF 35 für Nichtmitglieder

Veranstalter*innen

Seniorinnen- und Seniorenuniversität Luzern


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Location

Universität Luzern

Frohburgstrasse 3

6002 Luzern